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Gedanken zu Georg Büchner

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 03.05.2021, 08:37 Uhr
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Wien [ENA] Die Streitschrift von Georg Büchner (1813 - 1837) "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" aus dem "Hessischen Landboten" stürzt sich wie ein tosender Wasserfall revolutionär und mit jugendlichem Eifer auf die gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit. Dass er sich auch über die Justiz keine Illusionen machte, sondern gerade im Gesetz nur "das Eigentum einer Klasse" sieht, die sich gegenseitig die Herrschaft sichern.

Die Flut an Gesetzen, die das Volk nicht versteht, sind oft Ausdruck von sogenanntem gelehrten Grundsätzen, die niemand kennt. Und wie ein Donnerschlag schreit Büchner seinen Zorn und seine Anklage hinaus, "Die Justiz ist seit Jahrhunderten die Hure der Fürsten." Sehr wohl glaubt er den Grund für die erdrückende Last von Abgaben und Steuern zu erkennen, die dazu dienen "eine Legion unnützer Beamter zu mästen." Gleichzeitig sah er sehr klar, dass in der Justiz Willkür, Bereicherung und Schikane nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind. Wer war dieser zornige junge Mann, der 1835 aus Hessen wegen seiner Mitarbeit am "Hessischen Landboten" fliehen musste? Dabei hatte dieser Revolutionär eine ganz poetische Seite.

Bekannt ist er uns heute vor allem für seine Dramen wie " Woyzeck" oder "Dantons Tod". Aber der 15jährige schrieb auch sehr schöne Gedichte wie "Die Nacht", das er seinen Eltern widmete. Geboren 1813 in Deutschland als Sohn eines Arztes, einen Beruf den er auch anstrebte. Und doch war das harte Medizinstudium an der Universität Gießen zu viel für sein sein sensibles Gemüt. Es war dort, dass er sich radikalisierte, weil er die Obrigkeit als schikanös erlebte. Tragischerweise erlag er nur 24jährig einer Thyphusinfektion in Zürich, die er sich wahrscheinlich mit histologischen Präparaten zugezogen hatte. Zurück bleiben aber seine theatralischen Worte "Wer das Schwert erhebt gegen das Volk, der wird durch das Schwert des Volkes umkommen."

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