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Deutsch-tschechischer Journalistenpreis

Verantwortlicher Autor: Friedrich S. Lenz Leipzig, 01.11.2019, 20:00 Uhr
Presse-Ressort von: Friedrich S. Lenz Bericht 9989x gelesen
Symbolfoto Tschechien
Symbolfoto Tschechien  Bild: © Lenz Archivfoto

Leipzig [ENA] Seit 2016 zeichnet der Deutsch-tschechische Journalistenpreis alljährlich Journalistinnen und Journalisten aus, die klischeefrei und differenziert über das jeweilige Nachbarland für ein besseres Verständnis zwischen Deutschen und Tschechen berichten.

Im UT Connewitz Leipzig wurden heute durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds sowie die Journalistenverbände in Deutschland (DJV) und Tschechien (Syndikát novinářů) acht Beiträge herausragender Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet. In den Kategorien Text, Audio und Multimedia gingen die Preise an: Oliver Hach (Freie Presse Chemnitz), Adéla Tallisová Dražanová (Reportér magazín), Jacqueline Hene (MDR Sachsen), Petr Dudek/ Jan Pokorný/ Petr Pospíšil/ Ondřej Suchan/ Martin Veselovský (Český rozhlas, Radiožurnál), Dennis Wagner (ARD) und Jiří Fiedor (Česká televize (ČT2).

Die insgesamt sieben Preise sind mit je 2.000 Euro dotiert. Eine Sonderauszeichnung wurde darüber hinaus als Ehrenpreis für langfristige herausragende journalistische Tätigkeiten an Alena Wagnerová verliehen. Den Sonderpreis Milena Jesenská erhielt Kirill Ščeblykin für „Příkopy, které se táhnou dodnes“ („Die Gräben bestehen bis heute – 100 Jahre Tschechoslowakei“), Deník N, 24.10.2018. Ščeblykin analysiert, warum das Zusammenleben der Tschechen und Deutschen in einem Staat nicht funktionierte und wie das bilaterale Verhältnis heute aussieht

Lesenswert und unterhaltsam ziehe er einen Bogen von den späten 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts bis in die Gegenwart, heißt es in der Begründung der Jury. „Bei allen Problemen taucht in Ščeblykins Beitrag immer wieder die Bereitschaft auf, sich mit der Zeit und den Gegebenheiten zu arrangieren. Denn Gräben trennen einerseits, sie dienen aber auch dazu, Altes, Überflüssiges und Unnützes zu entsorgen, Vergangenes von beiden Seiten des Grabens zu sammeln und davonzutragen“, unterstrich Jurymitglied Michael Hiller, Deutscher Journalisten-Verband Sachsen.

Zur Verleihung des Deutsch-tschechischen Journalistenpreises 2019 sagten Tomáš Jelínek und Petra Ernstberger vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds: „Mit der Auszeichnung möchten wir eine Lanze brechen für Qualitätsjournalismus mit sensiblem und analytischem Blick. Dies besonders in Zeiten des anwachsenden Populismus und der Emotionalisierung in der öffentlichen Kommunikation. Vor allem die Medienberichterstattung ist Seismograph für die aktuelle Befindlichkeit des deutsch-tschechischen Dialogs und spielt eine Schlüsselrolle für unsere gegenseitige Wahrnehmung. Wichtig ist uns daher, dass auch die alltäglichen Belange beider Gesellschaften möglichst vielfältig abgebildet werden, nicht nur Krisen, Katastrophen und Jahrestage.“

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