Goethe-Medaille 2020
Weimar [ENA] Das Goethe-Institut verleiht auch in diesem Jahr das offizielle Ehrenzeichen Deutschlands an Persönlichkeiten für ihr herausragendes Engagement im internationalen Kulturaustausch. Dieses Jahr steht die Preisvergabe unter dem Thema „Widerspruch ertragen - der Ertrag des Widerspruchs“
Dazu der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann „Das Thema ist ein Plädoyer dafür, auch unter schwierigen Bedingungen mit Ambivalenzen umzugehen. Gerade aus Widersprüchen können fruchtbare Kräfte erwachsen, die Vielfalt ermöglichen und zu Reflexion und neuen Erkenntnissen anregen. Entgegen den weltweit erstarkenden populistischen Tendenzen setzt funktionierende Demokratie auf kritische Diskurse. Die Preisträgerinnen und Preisträger der Goethe-Medaille 2020 geben herausragende Beispiele für die Kraft kritisch reflektierender Kunst und den offenen internationalen Kulturaustausch, der Widersprüche nicht scheut, sondern als Chancen erkennt.“
Elvira Espejo Ayca, geboren 1981 in Bolivien, ist Direktorin des National Museum of Ethnography and Folklore (MUSEF) in La Paz sowie Künstlerin, Dichterin, Essayistin, Musikerin und Weberin. Früh wehrte sie sich gegen traditionelle Konventionen, die ihr eine höhere Bildung und berufliche Qualifikation untersagten. Ihre Entscheidung für Bildung und Beruf führte zum Bruch mit ihrer Familie und ihrem Dorf.
Ian McEwan, geboren 1948 im englischen Aldershot, wuchs u.a. in Singapur, Libyen und Deutschland auf. Er ist einer der renommiertesten Gegenwartsschriftsteller und wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Zwölf seiner Erzählungen wurden verfilmt, u.a. „Abbitte“ (2007), der sieben Oscar-Nominierungen erhielt. Auch im deutschsprachigen Raum wurden ihm bedeutende Preise zuerkannt.
Zukiswa Wanner, geboren 1976 in Lusaka, Demokratische Republik Sambia, ist Schriftstellerin, Journalistin, Verlegerin und Kuratorin. Nach ihrer schulischen Ausbildung in Simbabwe studierte sie Journalismus. Seit 2006 wirkt sie als Autorin und Förderin der afrikanischen Literatur. Neben fiktionalen Texten für Kinder und Erwachsene veröffentlichte sie Reportagen, Essays und Reiseberichte.
Die Goethe-Medaille wurde 1954 vom Vorstand des Goethe-Instituts gestiftet und 1975 von der Bundesrepublik Deutschland als offizielles Ehrenzeichen anerkannt. Die Verleihung findet am 28. August, dem Geburtstag Goethes, in Weimar statt.