Das Flüchtlingsboot in der Einkaufsmeile
Stuttgart [ENA] Was macht ein circa 15 Meter langes Schlauchboot mitten in der Stuttgarter Königstraße? Es sollte auf die Misere der Flüchtlinge im Mittelmeer hinweisen. Aktivisten berichteten am Montag 23.07.2018 ab 16:00 Uhr über ihre Missionen auf dem Mittelmeer.
Kapitän Thomas Nuding (4x sea eye, 1x lifeline), Kapitän Friedhold Ulonska und Markus Groda (1x Besatzungsmitglied, 1x Deckchef) berichteten am letzten Montag von Ihren Seenotrettungsaktionen auf den Schiffen sea eye und lifeline im Mittelmeer. Sie schildern aus ihrer Sicht, wie unprofessionell die Lybische Küstenwache mit den Flüchtingsbooten umgeht. Hartes ran fahren an die Flüchtlingsboote, so dass auch schon mal die Luftkammern der Schlauchboote platzen. Sie haben keine Rettungswesten für die Flüchtlinge an Bord. Bei diesen Aktionen sterben schon mal viele Flüchtlinge.
Sie weisen auch auf das Versagen der Politik hin. Da muss ein Seenotrettungsschiff tagelang auf dem Mittelmeer ausharren, bis sich die Politik mal entscheidet, wer die Flüchtlinge aufnimmt und wohin das Schiff dann fahren darf (Berichte in den Medien waren ja genug vorhanden). Sie kritisierten auch das Verhalten unseres Innenminister Seehofer in dieser Situation. Obwohl sich einige Bundesländer bereit erklärten Flüchtlinge von der lifeline aufzunehmen, stellte sich Seehofer dagegen. Sie kritisierten auch, dass einer ihrer Kapitäne (Claus-Peter Reisch) für diese Aktion vor Gericht zitiert wird und dafür angeklagt werden soll. Reisch drohen bis zu 1.600 Euro Strafe oder ein Jahr Haft.