Nach der Demo ist vor der Demo
Stuttgart [ENA] Demonstrationen zu Zeiten von Corona sind eine heikle Angelegenheit. Trotz größter Sorgfalt können die Auflagen für die Gesundheit nicht immer eingehalten werden. Vor allem, wenn die Teilnehmerzahl sehr schnell die Anzahl der angemeldeten Teilnehmer übertrifft.
Die Demonstrationen zum 01. Mai verliefen in diesem Jahr anders als sonst. Da mussten Abstände von mindestens 1,50 Meter eingehalten werden, was bei steigender Anzahl von Teilnehmer an den zugewiesenen Versammlungsorten manchmal nicht einzuhalten war. Schnell wurde jedoch reagiert und der Versammlungsort nach Abstimmung mit der Polizei geändert, damit die Auflagen eingehalten werden konnten.
Um 10:00 Uhr startete die erste Demonstration vor der Stuttgart 21 Baustelle am Hauptbahnhof. Hier zeigte man sich solidarisch mit den an Corona erkrankten türkischen Bauarbeitern, die unter schlechtesten Bedingungen wohnen und arbeiten müssen. Rund 100 Teilnehmer waren anwesend. Um 11:00 Uhr fand eine Solidaritätskundgebung gegenüber dem Katharinen-Hospital statt. Hier zeigten die rund 200 Teilnehmer auf, dass die Entlohnung der Pflegekräfte nicht dem entspricht, was die Pflegekräfte täglich leisten und in Zeiten von Corona zusätzlich leisten müssen.
Um 12:00 Uhr begann auf dem Marktplatz eine weitere Mai Demo. Es sprachen unter anderem ein Vertreter vom Betriebsrat bei Daimler, eine Vertreterin der Beschäftigten der Firma Voith. Im Anschluss an die Kundgebung folgte ein Demonstrationszug durch die Stuttgarter Innenstadt zum Marienplatz, wo die Abschlusskundgebung statt fand. Hier waren rund 300 Teilnehmer am Start.