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Corona Nachlese Ausblick 07.03.2021 und weiter

Verantwortlicher Autor: Uwe Hildebrandt Berlin, 07.03.2021, 14:06 Uhr
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App, Maske, Testen und Impfen: Aus Lockdown wird bald Knockdown
App, Maske, Testen und Impfen: Aus Lockdown wird bald Knockdown  Bild: Image by Gerd Altmann from Pixabay

Berlin [ENA] Ab Montag fallen in ganz Deutschland massiv die Lockdowns der Mehrzahl aller Betriebe weg, Einzelhandel, Museen, Kinos, in fast allen Bereichen kann wieder unter Einhaltung gewisser Maßnahmen geöffnet werden, sogar in der Aussengastronomie sind wieder unter bestimmten Bedingungen Öffnungen möglich.

Doch kaum ist der Plan dazu veröffentlicht, den ja angeblich die Mehrheit der Bevölkerung, der Politik und Wirtschaft wollten, geht die Kritik schon wieder los. Berechtigt, unberechtigt oder einfach nur, weil es Standard geworden ist, über jeden und alles Kritik zu üben ? Selbst gestandene Politiker, Experten, das RKI und sogar einige Wirtschaftsbetriebe warnen nun plötzlich vor allzu großzügigen Öffnungsszenarien und sehen sich schon wieder in der nächsten Lockdown Phase, wenn nur eine Kleinigkeit schief geht. Und von diesen Kleinigkeiten scheint es mehrere zu geben.

Das ganze Konzept von Merkel und Co. basiert auf den Impf- und Schnelltestplänen, die geschnürt worden sind, d.h. es wurde ja angekündigt, ab Montag 8. März und dann einmal pro Woche können alle Bürger einen kostenlosen Schnelltest bekommen, mit dessen Hilfe man dann unter Bescheinigung an dem und folgenden Tag Veranstaltungen, Kinos usw. aufsuchen kann, weil man ja angeblich sicher ist. Das die Schnelltests bis zu 40 % falsche Ergebnisse in beide Richtungen liefern, wurde dabei mal schnell ausgeblendet.

Fakt ist, es sind derzeit noch viel zu wenig Bürger geimpft, wenn man bedenkt vom 27. Dezember bis 28. Februar, also in 2 Monaten rund 5 Millionen von gut 80 Millionen, dabei fehlen noch Millionen Impfungen alleine aus der höchsten Risikogruppe, und vor Anfang April soll die große Impfwende auch nicht kommen. Selbst dann können ja in den vorhandenen Impfzentren und auch Hausärzten nicht plötzlich 10x so viele geimpft werden, man baut also auf Luft. Desweiteren wissen wir, das insbesondere die Mutation aus England sich schnell ausbreitet und nunmehr bei rund 40 % der Ansteckungen liegt, es ist dabei in allen Impffällen noch gar nicht bekannt:

Wie lange wirkt die Impfung gegen beide oder auch andere Versionen, wirkt es überhaupt gegen alle Versionen oder ist es wie bei Grippe, alle Jahre wieder ? Das wäre für alles Impfen eine Sackgasse allergrößter Stufe, denn dann würde man mit allen vorhandenen Impfstoffen nie mehr hinterherkommen. Ebenso weiß noch keiner wie die Mutationen sich weiter ausbreiten. Die dritte Kleinigkeit sind die Schnelltests in Testzentren oder „ at Home „. Doch auch hier ist nichts klar. Heute am Freitag gibt es in 90 % aller Städte noch keine Stellen, wo sich Bürger ab Montag hinwenden können um einen freien Test bekommen zu können. Ist ja auch klar, es gibt gar nicht genügend Schnelltests, um allen Bürgern das anzubieten.

Dazu kommt das manche Konzepte von Wirtschaftsbereichen in Sachen Hygiene, Abstand und Schutz altbacken und wenig bis gar nichts neues bieten gegenüber früheren Konzepten. Die Frage ist doch, ob das reicht, wenn man bedenkt das die Zahlen, die ja im übrigen wieder steigen und heute wieder über 10.000 gestiegen sind, im Vergleich zum März 2020 extrem höher sind, aber die Maßnahmen extrem kleiner. Am 16.03.2020 hatten wir gerade mal 6012 Coronafälle insgesamt, 13 Todesfälle insgesamt und einen Inzidenzwert von lächerlichen 6.5 / 100.000 Einwohnern. Aber das scheint ja plötzlich alles nicht mehr zu zählen. Im Vergleich:

Heute kommen 10.580 Neuinfizierungen am Tag hinzu, Inzidenzwert 65.4, + 264 Todesfälle am Tag. Da zu behaupten, wir haben ja heute das Impfen und die Schnelltests dagegen, ist aufgrund der Mangelware natürlich reiner Unsinn. Viele Kleinigkeiten, die, wenn einer nicht mitspielt, eine weitere Katastrophe auslösen kann, und das innerhalb von kürzester Zeit. Aber was macht man nicht alles wenn man derart unter Druck steht in der Politik. Soll bloß keiner wieder anfangen zu meckern wenn wir Ostern wieder zu Hause sind wegen „ zu hoher Zahlen „, aber wahrscheinlich kann das nicht passieren, denn die maßgeblichen Werte werden ja immer wieder angepasst, denn inzwischen sind wir ja bei 100 Inzidenzwert, wo es erst kritisch wird.

Nun möchte ich auf 2 TV Sendungen eingehen, wo wie ich finde interessante Beiträge zu dem ganzen Coronadrama gemacht worden sind. Beginnen möchte ich mit Maybrit Illner. Im Vorbericht die Rede von geballter Task – Force – Kraft in Sachen Schnelltestbeschaffung, die Spahn und Scheuer leiten. Spahn redet von genügend vorrätigen Tests, es würden gar nicht genügend abgerufen (klar, warum auch wenn diese sinnlos sind; sinnlos in Sachen: Was bringt es mir, wenn ich das eine oder andere weiß außer ich könnte andere schützen ?). Jetzt reden die plötzlich von „ Freischaltung „ von Veranstaltungsbesuchen, Kinos, Open Air Konzerten und Co., mit Zertifikat und max. für 24 Stunden, versteht sich.

Frau Schwesig, Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern redet von Erfolgen nach 4 Monaten Shutdown. Moment: 16.12. – 04.03. = 4 Monate ? Ich errechne noch nicht einmal 3 Monate, ab wann rechnet die denn ? Weiter redet sie davon, das die EU zu wenig und zu spät Impfstoff bestellt habe und es würden keine Impfstoffe rumstehen. Der nächste Tiefschlag wäre, das die Selbsttests anstatt bei der Landesregierung für Tests bei Kita und Schulen zu landen bei Aldi angekommen sind. Herr Habeck ergänzt: Man habe jetzt eine umgekehrte Denkweise, früher wurde bei Inzidenz 50 geschlossen, jetzt bei 50 gelockert. Begründet ist das politisch, nicht pandemisch. Uupps, Frau Schwesig begründet den Schritt allen Ernstens damit, ich fasse es zusammen:

Man hat jetzt mehr Platz im Krankenhaus, weniger Tote, dann kann man mehr wagen. Heisst für mich, wenn jetzt wieder mehr Infizierungen kommen, auch Schwere, ist doch egal, wir haben ja Platz. Tolle Aufrechnung. Herr Prof. Streeck schaltet sich dazu. Wir werden auch im Herbst Winter 2021 und auch 2022 mit Infektionen zu tun haben, das Virus wird nie komplett verschwinden, wir werden damit leben müssen. Er sieht mit der vermeldeten Öffnungsstrategie nicht, das die Menschen „ mitgenommen „ werden, was er als wichtig ansieht. Er und der NRW Expertenrat ist gegen branchenbezogene Öffnungen und nennt ein Beispiel, wie absurd das Ganze ist: Im Moment könne man Blumen im Gartencenter anschauen aber nicht im Botanischen Garten.

Ihm geht es nach den optimalen Konzepten, die über Öffnungen entscheiden sollen. Herr Lindner derweil bringt ein ganz neues Thema auf den Tisch: Er will wie in Bayern die FFP 2 Masken als Maskenpflicht haben, redet aber natürlich nicht davon, wer die Kosten dafür tragen muß. Iss für ihn nämlich klar: Der Bürger. Er redet lieber von den zahlreichen entwickelten Konzepten zur Öffnung, vergißt aber auch hier, das diese teilweise altbacken, nicht zeitgemäß sind sondern wie vor einem Jahr. DAS ist aber seine Lösung, um zu sagen: Jetzt aber alles aufmachen. Für ihn sagt die Inzidenz gar nicht mehr aus. Ach, warum wird die dann überhaupt noch berechnet und vom RKI veröffentlicht ? Da steht er wohl ziemlich allein da mit der Aussage.

Er redet davon, das beim Impfstoff jetzt baldige Verbesserung kommt. Falscher Satz, Herr Lindner, richtig muß es heissen: Beim Impfstoff SOLL jetzt baldige Verbesserung kommen. Muß er doch besser wissen, Spahn hatte ja auch gesagt: Ab 1. März kommt Schnelltest kostenlos für alle. Und dann: schwupps, von Merkel einkassiert. Also Vorsicht Herr Lindner mit solchen Aussagen. Ich verstehe das, ein Politiker ist ja niemals mit Konsequenzen verantwortlich für seine Reden, deshalb kann man munter drauflosplappern. Die besonders Verletzlichen sind schon geimpft. Da platzt es erst einmal aus Herrn Habeck: Viele Leute warten seit Wochen und Monaten auf die Impfung und wenn die hören man habe die besonders zu Schützenden geimpft ?

Dann beissen die in die Tischkante. Das stimmt nicht, es sind bei weitem nicht alle geimpft. Herr Lindner fragt daraufhin Habeck, ob er die Zahl nennen könnte die in Alten/Pflegeheimen wären und über 80 seien. Weißer nicht, aber Lindner trumpft kurz auf: 850.000. Dann Habeck: Und wieviel sind es, die nicht im Alten/Pflegeheim wohnen und auch über 80 sind ? Uupps, Lindner in Not. Weiß auch er nicht. Intelligente Frage von Illner an Prof. Streeck, ob man eine Pandemie regional lösen kann ? Bevor ich seine Antwort gebe, erinnere ich, wir waren schonmal da, wo es hieß, Hotspots und regionale Ausbrüche kann man sehr gut regional behandeln durch Nachverfolgung und Quarantäne und Schließungen eines Betriebes, im schlimmsten Fall die einer Stadt.

Jetzt aber behaupten alle, Deutschland sei keine Insel, man könne die Pandemie nicht regional, also deutschlandweit bekämpfen und gewinnen. Was denn nun ? Ob ich nun ein Bundesland mit 20 Inzidenz nehme und alle Bundesländer drumherum haben 120 oder ich nehme Deutschland mit 20 und alle Statten drumherum 120, das ist das Gleiche. Aber einmal geht´s regional und einmal nicht. Merke die Dummheiten der Argumentation. Prof. Streeck erklärt, das ein Virus keine Grenzen kennt. Eine neue Erkenntnis. Wenn ein Bundesland aufmacht, das Nachbarbundesland nicht, dann reise der Virus mit den Einkaufshoppern mit. Herr Habeck versteht die Öffnungsstrategien nicht.

Die Testungen seien eine große Voraussetzung für Öffnungen. Deshalb fragt er sich, wie man bei ansteigenden Inzidenzzahlen, aufkommender Mutation und Ansteckungserfahrungen aus seiner Stadt dann sagt: Ohne Testen öffnen wir. Er sieht damit die Beschleunigung der Ausbreitung. Dem Nachgebend es Drucks sei dann nur kurzgeholfen, die bitterliche Wahrheit kommt nach wenigen Wochen. Herr Söder antwortet darauf. Es wäre falsch zu sagen, man öffnet bei höheren Zahlen. Und jetzt sagt er (ACHTUNG): Übrigens ist die Inzidenzzahl die entscheidende Zahl. Und er setzt noch einen drauf: Wir orientieren uns strenger an die Inzidenzzahl. Komisch, Lindner und Streeck sagen da was ganz anderes über die Wichtigkeit dieser Zahl.

Frau Amann Leiterin Büro „Der Spiegel“ Berlin sieht in den Ausführungen von Herr Söder die Anspielung auf die Eigenverantwortung der Bürger, die plötzlich in den Vordergrund rückt und macht ein tolles Beispiel: Wenn sie nicht geimpft wird und auch keinen Test bekommt, weil keine da sind dann wäre das toll wenn sie eigenverantwortlich ist und zu Hause bleibt. Auch Herr Lindner redet davon, das die Auslastung der Krankenhausinfrastruktur eine Rolle bei der Bewertung der Öffnungen eine Rolle spielen muß. Klingt für mich gleich wie bei der Vorrednerin, solange Plätze frei sind und genug Personal da ist, ist und die Anzahl der Neuinfizierungen egal, wir machen weiter Läden auf. Was ist das denn für eine Strategie ? Ist doch für den Mülleimer.

Ich konkretisiere es jetzt mal ganz drastisch: Solange wir genug Bestattungsunternehmen haben die mit der Anzahl der Toten klar kommen, ist uns die Anzahl egal. Wenn wir in Bereiche kommen wie den USA, wo in Holzkästen auf freier Fläche verbuddelt wird, dann müssen wir handeln. Genau das ist doch die Argumentation. Herr Hallervorden wird zugeschaltet. Er ärgert sich darüber und kann nicht verstehen, das Friseure öffnen können aber kein Theater nicht. Auch er habe entsprechende Konzepte vorgelegt. Er sieht den Verfasser der Informationen zur Öffnungsstrategie der MPK als Kabarettist. Er nennt das Chaos ohne Linie. Er hätte gerne das Recht auf Kulturschaffen in die Verfassung eingeschrieben.

Daraus wird wohl nix werden, aber ich kann Herrn Hallervorden seine Frage beantworten mit reiner Logik, warum er und ein Friseur in Sachen Öffnung nicht gleichgeschaltet sind: Der Friseur und er haben Konzepte für Coronaansteckungsvermeidung. Der Friseur hat 1, max. 2 Kunden im Laden, das Theater 50 oder 100, DAS ist der Unterschied bei möglichen Ansteckungen. Da ist es völlig egal, wie die Gäste zu der Lokalität kommen. Und auch sein Beispiel, er würde alle vorher auf seine Kosten impfen lassen, greift nicht:

Wenn bei nur 20 % Falschanzeige 2 Personen geimpft werden, ist die große Chance, das beide Tests korrekt sind. Wenn 50 Personen getestet werden, ist die Chance groß, das eine mögliche Infektion bei 10 Personen mindestens nicht angezeigt wird. So einfach ist das, Herr Hallervorden. Und ausserdem freut mich seine Aussage, das ihm beide Impfungen gut bekommen sind, so seine Worte. Er fühle sich wohl. Schön. Und warum redet er dann von Mut, wenn man eine Impfung vornehmen läßt ?

Frau Illner wirft dankenswerterweise in die Runde, das sich Prof. Streeck am 20. April 2020 bereits für die Schnelltests ausgesprochen hat und sie fragt sich, warum dauert da alles so lange ? Dazu kommt, wir hätten 800 Millionen Tests, darüber freue sich das Gesundheitsministerium, bei 80 Millionen Einwohnern bekommt jeder 10 im Jahr. Wäre ja nicht so toll. Prof. Streeck sieht in dem Selbsttest lediglich einen zusätzlichen Freitest. Frau Amann gibt zu bedenken, wie das denn mit den Selbertests funktionieren soll. Der Betroffene solle dann wenn er positiv ist sich selber beim Gesundheitsamt melden, falls er durchkommt und sagen:

Hallo, ich bin übrigens positiv, so als eine Art Selbstverpflichtung ? Anmerkung: Obwohl er eigentlich heute Abend mit 3 Freunden ins Kino wollte ? Wer glaubt denn an sowas ? So wie sich diverse Bürger nicht an Masken/Abstand halten ? Herr Habeck ergänzt, man habe eine Strategie auf Grundlage der Schnelltests gemacht, jetzt sei wegen fehlender Schnelltests die Grundlage entzogen und nennt das Ganze eher amateurhaft. Soweit zum Inhalt der Maybrit Illner Sendung.

Nun kommen wir aus gegebenen Anlass zur Markus Lanz Sendung des gleichen Tages. Unter anderem mit Scholz, unserem Finanzminister. Und schon die erste Information, die ich und viele andere bis dato gar nicht kannten. Wer sind denn die Teilnehmer an der Ministerpräsidentenkonferenz in Sachen Corona alle 2 Wochen ? Klar, alle Ministerpräsidenten/innen aller Bundesländer, Frau Merkel und Herr Braun, ggf. ein oder zwei Schriftführer. Wußten Sie, das z.B. auch Herr Scholz mit dabei ist ? Und nicht „ nur so „. Er habe, so seine eigenen Worte, die Ministerpräsidenten darauf hingewiesen, das die Themen Impfen und Tests vor allen anderen Themen behandelt werden sollen.

Gibt er da die Anweisungen ? Aber von Beginn an. Herr Lanz findet, das das Strategiepapier Lockdown in 5 Schritten nicht die Handschrift von Frau Merkel sei und fragt Herrn Scholz, ob das ihre Zustimmung fand. Er bejaht und redet davon, das das Papier sonst nicht verabschiedet worden wäre. Aber Lanz läßt nicht locker und erklärt, das Dinge, die monatelang in Stein gemeißelt waren plötzlich nicht mehr gelten. Das sehen auch andere Gäste der Sendung so. Und warum dann die plötzliche Öffnung, wenn gerade der Weg jetzt so gut schien. Scholz redet sich raus und sagt, es werde ja jetzt in großem Umfang das Testen eingesetzt und das Impfen. Stimmt natürlich nicht, beides sind unvollendete oder gerade begonnene Baustellen.

Im übrigen scheint nur Scholz intelligent genug zu sein, das zu begreifen, denn auch der Bürgermeister von Rostock, der mit seinen Zahlen glänzt, versteht es nicht. Seine Ausführungen: Erst bekommen wir als Ziel die 50 vorgegeben, dann kurz vor dem Ufer die 35 als neues Ziel, dann jetzt die 100. Jetzt ist die neue 35 die 100, oder die alte 50 ? Sein Problem: Immer wieder die neuen Ziele den Bürgern rüberbringen und auch begründen. Ab Montag sieht er das nächste große Problem. Er hat eine niedrige Inzidenzzahl unter 30, alle Landkreise um ihn herum übe 100. Seine Worte: Ab Montag hat Rostock Pfingsten, Ostern Weihnachten zusammen und hat schon Pläne mit den Innungen und Kammern ausgelotet und die Bürger wegen des Kaufansturms um Verständnis.

Abgesehen davon präsentiert der Bürgermeister Maden praktische Beispiele, wie man viel sinnvollere Daten bekommen kann als nur die Zahlen 35, 50 74 und 100, mit denen er nix anfangen kann. Unter anderem testet er pro Woche mit ca. 24.000 PCR Tests, die zuverlässige Ergebnisse aufzeigen. Nicht nur er redet von viel zu viel Bürokratie, alles müsse auf diversen Ebenen durchgesprochen werden, keine schnellen und spontanen Entscheidungen, um mal voranzukommen. Das sieht Herr Lanz ähnlich, er redet von Hin- und Herschieberei des Schwarzen Peters, vom Bund auf die Länder, von den Ländern auf die Kommunen usw. Es kann nie jemand benannt werden, der das entschieden hat. Er höre auch nie jemanden, der mal aufsteht und zugibt:

Jawoll, ich habe das verbockt und das hat jetzt eine Konsequenz. Rücktritte seien sehr aus der Mode bekommen. Die Frage läßt Scholz lieber offen und redet davon, das in ganz wenigen Tagen, so Ende März Millionen Impfdosen pro Tag verimpft werden können. Und es werde auch keinen Stau geben, weil man heute darüber sprechen würde. Iss ja ganz toll, Herr Scholz. Und noch ein paar interessante Aussagen lassen sich von Herrn Scholz entlocken. Widerspricht auch der Strategie der MPK, nochmal: Dort wird ja so getan, als ob die Weisheit mit dem Impfen und Testen abgetan ist und alles wieder normal wird Schritt für Schritt. Herr Scholz redet jetzt aber davon, das Thema wäre mit einer Impfung aller nicht vorbei.

Man wisse ja noch gar nicht, ob nicht eine 3. Impfung benötigt wird, auch wegen den Mutationen, ob man nicht jedes Jahr neue Impfungen wie bei einer Grippe brauche. Man wisse ja nicht, ob wir genügend Impfstoff für die ganze Welt haben (Ist das sein Problem ? Wohl nicht. Warum muß Deutschland eigentlich immer Weltprobleme lösen ?). Ein tolles Beispiel wieder vom Rostocker Bürgermeister in Sachen deutsche Bürokratie: Angenommen, er wolle wieder in Rostock alles aufmachen, auf dem Rathausplatz Zelte zum Testen aufbauen, sagt zu seinen Mitarbeitern ruf mal die DAK an die sollen was fertigmachen, dann hört er:

Nein, das geht so nicht, wir müssen das ausschreiben, da müssen wir das und dies machen, da hört er heraus: Bis das fertig ist, ist entweder Corona weg oder es gibt in 5 Jahren seinen Nachfolger und der wundert sich was machen die ganzen Zelte da. Er redet auch davon, wenn er heute ein Projekt beschließt, ist es für seinen Nachfolger gedacht. Warum Scholz und Co. dabei immer Werbung für die Luca App machen, die ja noch gar nicht funktioniert wegen fehlender QR Codes, ganz abgesehen mit der Umsetzung in allen Gesundheitsämtern ist das Jahr rum bevor das der Fall ist, verstehe ich auf einer Seite wenn man bedenkt, was die Bundesregierung mit ihrer überteuerten Corona Warn App auf den Weg gebracht hat, darauf angesprochen:

Scholz redet von verschiedenen Appsinnhaftigkeiten, Lanz bringt es auf den Punkt: Kretschmann soll gesagt haben, die Corona Warn App sei Müll. Uupps. Ein letzter Satz von Scholz, der nochmal den Wackelbau widerspiegelt: Wenn alles so kommt wie wir das hoffen… GENAU, Prinzip Hoffnung ist die Basis für die MPK Strategie, nicht das Prinzip Wissen. Das bestätigt auch ein anderer Gast bei Lanz, der davon redet, man verspreche in dem Papier, wir machen beim Impfen und Testen alles ein bißchen besser, dafür öffnen wir jetzt schonmal im Voraus. Eben Prinzip Hoffnung. Soweit aus dem Sendungsgesprächen.

Dazu passt schon die erste Hiobsbotschaft, die uns erreicht: Angeblich sollten ja Tests an Firmen geliefert werden, die ihre Mitarbeiter dann vor Ort testen könnten. Falsch gedacht: Das Treffen zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften ist vorerst ergebnislos beendet. Es gibt noch zu viele ungeklärte Fragen, weitere Vorarbeiten seien notwendig, so Herr Seibert. Konnte man bei den Experten ja auch nicht vorher erkennen, was sind das eigentlich für Leute, die sowas planen ? Das muß man sich immer wieder fragen, Stichwort Maskenbeschaffung Spahn, Stichwort Impfstoffbeschaffung Spahn, Stichwort Testbeschaffung Spahn.

Weitere Themen: Seit gestern gibt bzw. gab es bei Lidl und soll es ab Montag bei Aldi sogenannte Schnelltests für den Hausgebrauch geben. Eine 5er Packung liegt dabei bei rund 22 Euro im Onlineshop. Wie gesagt, inzwischen ausverkauft und nur noch als Eintragung auf einer Warteliste später erhältlich, fragt man sich zum einen, warum Spahn nicht die erhofften Massenlieferungen bekommt, aber Einzelhandelskonzerne, desweiteren, warum ich als Bürger mir diesen Test überhaupt kaufen soll. Wieviel ehrliche Bürger gibt es denn, die nach einem negativen Test freiwillig die nicht erreichbaren Gesundheitsämter anrufen und sagen: Hallo, ich bin infiziert ?

Oder das Ergebnis lieber für sich behalten. Auf der anderen Seite: Ist man negativ, bringt es auch nix: Damit bekommt man nicht mehr Rechte, darf auch keine Maske abnehmen, es beruhigt nur das eigene Gewissen – für 24 Stunden. Ganz toll. Aber ich verstehe: Mit diesen Hamsterkäufen (habe ich schonmal gehört) unterstütze ich die Wirtschaft und Pharma mit Umsatz und Gewinnen. Ist ja auch was. Und dann darf ich auch mal meinen und denen anderer aufgestauten Umut darüber Ausdruck verleihen, das wenige aber trotzdem Bürgervertreter, sogenannte Bundestagsabgeordnete, die üppigste Gehälter beziehen und sich dafür insbesondere während des Jahres von Corona im Bundestag nicht totarbeiten, dazu offensichtlich noch ihre besonderen Kontaktkanäle nutzen.

Um Zusatzgewinne bei der Vermittlung von Schutzausrüstung zu machen. Manche Fälle sind schon bestätigt, andere noch in der Ermittlung. Hier geht es gar nicht darum, ob es 1 Fall oder 100 Fälle sind, die dabei sind oder waren sind nicht besser als die Wirtschaftsbetriebe, die sich in Coronazeiten über falsche Angaben üppige Hilfsgelder erschleichen. Und auch zum Thema Impfplicht, die es ja nicht gibt, gibt es erste gegenteilige Informationen, die wahr sind. Bei der Bundeswehr zum Beispiel wird in Kürze die Impfung auf Anweisung zur Pflicht; bereits gerichtlich wurde das bestätigt, sogar Strafen gegen Verweigerer seien rechtmäßig.

Wie wir sehen, hat die Bundesregierung bei der Ausschüttung und Verteilung keinen vergessen, auch nicht den Profisport. Lange nix davon gehört, will die Bundesregierung auch hier nun nachlegen. Sogenannte Kleinhilfen von 800.000 Euro werden auf 1.8 Millionen Euro aufgestockt und zugleich in der Dauer bis zum 31.12.2021 verlängert. Insgesamt wurden 200 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Am 24.3. nun will ja Scholz nicht nur den Haushalt 2022 vorstellen, sondern auch den nötigen Nachtragshaushalt für 2021, wegen der Kosten der Schnelltests, wie er sagt. Iss klar, gut, das man wieder eine Ausrede hat.

Warum nur die Verlängerung bis Ende des Jahres, Scholz und die MPK reden doch davon, ab April geht´s so richtig los mit Impfen, Testen und Gesunden, dann ist doch im Mai alles easy oder doch nicht ? Allen Reden von Wirtschaftsverbänden und sonstigen Panikmachern während der Coronazeiten in Sachen Pleiten, Pech und Pannen sei hier mal gesagt: Die Zahl der Privatinsolvenzen ist von 2019 zu 2020 um satte 35 % gesunken, jawohl, gesunken. Und auch das statistische Bundesamt berichtet, der Großhandelsumsatz ist real um 1.8 % höher als im Vorjahr, Umsatz 4. Quartal 2020 um satte 4.7 % über Vorjahresniveau. Wir brauchen nicht darüber zu reden, das es Unternehmen mit mehr Plus gibt und welche, die Minus machen. Hier geht es um den Durchschnitt.

Hier möchte ich Ihnen noch von einer Anfrage an das RKI (STIKO) und das Paul – Ehrlich – Institut berichten. Mir war aufgefallen, wir hatten ja insbesondere zu Beginn der deutschen Impfkampagne, wenn man überhaupt davon sprechen kann, immer von Herrn Spahn gehört, besser den Impfstoff etwas länger prüfen und dann regulär zulassen als sofort zulassen mit Risiko. Deutschland, das waren seine Worte, ist gründlicher und genauer, da käme es auf eine Woche eher nicht an. Meine Frage dazu: Hat sich durch irgendeine Prüfung an auch nur einem Impfstoff in der Zusammensetzung etwas gegenüber den Impfstoffen der gleichen Firmen in anderen Ländern etwas geändert, oder sind die Zusammensetzungen der Impfstoffe gleicher Firmen weltweit gleich ?

Hier die Antworten. Ich hatte zuerst bei der STIKO angefragt, die beim RKI angesiedelt ist. Die Antwort im Wortlaut: Die STIKO „genehmigt“ keine Impfstoffe und prüft sie auch nicht. Sie spricht Empfehlungen aus (zu Aufgaben und Methodik siehe https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Aufgaben_Methoden/methoden_node.html;jsessionid=2B677957E992ED72AFA2B55DD5160080.internet101 ). Die Zulassung erfolgt durch das Paul-Ehrlich-Institut bzw. auf europäischer Ebene durch die EMA. Das Paul-Ehrlich-Institut prüft auch die Chargen der Impfstoffe, bevor sie freigegeben werden.

Nun die Antwort des PEI: Alle Zulassungsverfahren für Impfstoffe gegen COVID-19 werden von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA koordiniert. Die Zulassung nach einem solchen Verfahren erteilt die EU-Kommission für alle EU/EWR-Mitgliedsstaaten. Damit also auch für Deutschland. Entsprechend hat das Paul-Ehrlich-Institut keinen dieser Impfstoffe zugelassen. Die Tatsache, dass es trotz der von Ihnen als verzögert bezeichneten Zulassung immer noch Menschen gibt, die sich fragen, ob die klinischen Prüfungen ausreichend intensiv waren und ob die Zulassung sei zu schnell (!) erteilt wurde zeigt, dass das intensive Prüfungen und eine umfangreiche Datenlage notwendig sind.

Wie Sie lesen können, keine Antwort auf die Frage: Haben sich aufgrund der Prüfungen Änderungen in der Impfstoffzusammensetzung ergeben. Die Antwort des PEI ist nicht korrekt. Trotz der Zulassung der EMA hatte sich Deutschland eine zusätzliche Prüfung auferlegt, aus von mir genannten Gründen. Zum Schluß möchte ich noch aufgrund der Kritiken von Herrn Hallervorden auf das „ Eckpunktepapier zur Durchführung von Kulturveranstaltungen unter Pandemiebedingungen eingehen, das mir nunmehr im Original vorliegt. Schonmal beeindruckend: Es haben daran sage und schreibe 8 !!! Prof. Dr. mitgewirkt und 1 Dr. Der Wahnsinn.

Das 8-seitige Papier geht detailliert auf die verschiedenen Veranstaltungsorte und die damit verbundenen unterschiedlichen Anforderungen ein, beschreibt Lüftungskonzepte mit genauen Berechnungen, Umgang mit Testungen und Getesteten und wie bei beweglichen Publikumsverkehr verfahren werden kann. Alles sehr detailliert und versiert, bei der geballten Man-Power klar. Ein Satz hat mich in dem Konzept allerdings doch irritiert (Zitat): Personen, für die eine Quarantäneanordnung gilt, müssen selbstverständlich den Veranstaltungen fern bleiben (Zitatende). Hätte ich nicht gedacht. Und so ein wichtiger Hinweis ist bei keinem Einzelhandel, Friseur, Bank, öffentlichen Gebäuden zu sehen. Warum nur ?

Meine Empfehlung zur Lösung des ganzen Coronapandemie: Man sollte nicht nur auf die Inzidenzwerte schauen, sondern auch auf die Intelligenzwerte mancher Personen, und dann in beiden Fällen entsprechend aussortieren und Quarantäne aussprechen, dann bekommt man glaube ich die Pandemie schnell in den Griff.

Update 14.00 Uhr: Wie mir ja am Freitag Nachmittag beim Corona Bürgertelefon Göttingen mitgeteilt wurde in Sachen kostenloser Schnelltest für Göttinger Bürger, wäre man derzeit im Gesundheitsamt zu Gesprächen zusammen gekommen und würde den Standort des Testzentrums am Samstag auf der Göttinger Internetseite bekanntgeben. Dazu mein Hinweis: Leider ist auch am heutigen Sonntag 14 Uhr kein Hinweis darauf. Geht man über die Suchmaschine, kommt in Sachen Corona Test Schnelltest Testungen Testzentrum kein Treffer. Wird wohl doch nix am Montag.

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