Dienstag, 16.04.2024 12:49 Uhr

Fürchte dich nicht, ich stehe dir bei!

Verantwortlicher Autor: SIR F.E.Eckard Prinz von Strohm Windeck, 16.11.2021, 12:34 Uhr
Fachartikel: +++ Special interest +++ Bericht 11294x gelesen

Windeck [ENA] Hab keine Angst, ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, ich schütze dich mit meiner siegreichen Hand! Gott sagt zu uns, hab keine Angst. Dabei stellt sich einem die Frage, warum fürchten wir uns? Und vor was? Was löst die Angst aus? Was macht sie mit uns? Die Angst ist etwas nicht Greifbares. Sie ist unsichtbar und schwer einschätzbar und trotzdem lassen wir uns von der Angst leiten.

Sie beeinflusst unser Leben auf unterschiedliche Art und Weise. Angstgeprägte Menschen handeln darauf mit einem zwanghaften Verhalten. Sie können aus ihrer Haut nicht mehr raus, vor Angst, es könnte ihnen etwas Schlimmes passieren und leiden darunter. Mit Sicherheit kennt jeder von euch solch Angstgefühle. Der eine mehr, der andere weniger. Die einen können gut damit umgehen, andere wiederum nicht. Aber gibt uns die Angst ein gutes Gefühl? Wohl kaum. Genau genommen bremst sie uns aus und hält uns davon ab, wichtige Schritte zu unternehmen. Das weiß man und trotzdem traut man sich die Schritte nicht zu gehen. Ist das so zufriedenstellend? Woran liegt es, dass die Angst uns dermaßen blockiert?

Ist es aus Unsicherheit, was passiert? Verursacht eine Veränderung in uns Angst? Wenn wir unbekanntes Neuland betreten, kann es entweder schlimmer oder besser werden. Wie will man das herausfinden? Betrachten wir, wozu die Angst fähig ist. Darüber gibt es viele Aussagen, wie: Die Angst vernebelt die Sinne. Ist das so? Sind wir mit ihr nicht mehr Imstande die Dinge so wahrzunehmen, wie sie sind? Ist unsere Wahrnehmung gestört? Wer kennt es nicht, dass, wenn man sich auf eine Sache fixiert hat und hochkonzentriert ist, nichts mehr mitbekommt, was um einen herum geschieht. Wir sind regelrecht weggetreten. Der Kopf ist ausgeschalten, dass man uns aus unserem, ich nenne es „Trancezustand“ herausholen muss. Die Angst führt zu einer Fixation!

Wenn sich alles um sie dreht, wie können wir noch etwas richtig wahrnehmen? Eine andere Aussage heißt: Vor Angst weglaufen. Das kennt bestimmt jeder von euch. Wirkt eine Situation auf uns gefährlich oder brenzlig, dann drehen wir uns um und wollen davor fliehen. Das kann bei einer realen Bedrohung sein wie beispielsweise bei einem Feuer, vor dem wir wegrennen, aber auch eine Situation, vor der wir uns positionieren oder gar Rechenschaft ablegen müssen. Wenn wir uns rechtfertigen müssen, wie sieht es dann in uns aus? Sind wir entspannt, oder hüpfen wir aus Unsicherheit vor Angst im Dreieck?

Kommt einem da nicht alles in den Sinn? Die Gedanken lassen sich nicht mehr steuern. Sie beeinflussen uns, schaffen innere Unruhe, die zu Schweißausbrüchen führen können und sich damit körperlich auf uns auswirken. Vor diesen Reaktionen will man sich schützen. Im wahrsten Sinne des Wortes glauben wir, das ein „Davonlaufen“ uns aus der Situation rettet. Nur vergisst man, dass man dabei auch eingeholt werden kann. Eine weitere Aussage zur Angst besagt: Vor Angst geprägt sein. Was ist darunter zu verstehen? Jeder kennt bestimmt ein einschneidendes Erlebnis, wie einen traumatischen Unfall. Oder, wie unsere Großeltern, die einen Krieg erlebt haben. Solch folgenschwere Ereignisse manifestieren sich in uns.

Die wollen wir nie wiederhaben und nie wieder erleben. Das war so schrecklich. Dagegen wehren wir uns aus tiefer Angst, da wir wissen, wie furchtbar das war. Solch eine Erfahrung prägt uns für den Rest unseres Lebens. Tritt eine annähernd ähnliche Situation ein, dann wehren wir uns dagegen, ohne sie zu analysieren. Die Frage, ob die Situation wieder so eintritt, ob sie 1 zu 1 auf das Erlebte übertragbar ist, ist nicht mehr relevant. Denn „Die Angst fesselt“ uns im wahrsten Sinne des Wortes. Wir fühlen diese Fesseln oder die Zwangsjacke die uns festhält. Wir sind aber nicht mehr in der Lage uns allein daraus zu befreien.

Das bedeutet, wir nehmen zwar alles um uns herum wahr. Aber wir befinden uns wie in einem Film und stehen machtlos den Geschehnissen gegenüber. Wir schauen zu und sind starr vor Angst geworden, um da einzuschreiten. Es ist unmöglich aus der Starre einen Schritt zu gehen. Wir wollen unseren „sicheren“ Platz nicht verlassen, in der Annahme, wenn wir verharren, kann uns nichts passieren. Denn an der Stelle fühlen wir uns sicher. Das bedeutet, wenn wir eine bestimmte Angst haben, oder unter Druck geraten, reagieren wir darauf mit einem zwanghaften Verhalten. Unser freier Wille, unsere Entscheidungsfähigkeit ist dabei ausgeschalten.

Die Angst knechtet und zwingt uns sogar zu Taten, die wir uns nicht vorstellen können. Wir fühlen uns von ihr wie gelähmt, geschwächt, unterwürfig und oftmals geben wir auf. Wer da nicht stark und stabil genug ist, verfällt vollkommen der Angst. Wo bleibt da das Vertrauen in Gott, unserem Vater, der uns sagt, fürchte dich nicht?! So heißt es in Johannes 4,18: Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Und wenn wir nicht in der vollkommenen Liebe leben, was kann uns dann die Furcht anhaben? Das erzählt uns diese angsterfüllende Geschichte: Der Tod sitzt vor der Stadtmauer und wartet. Ein Gelehrter kommt vorbei, setzt sich zu ihm, und fragt: Was tust du hier?

Der Tod antwortet: Ich geh jetzt in die Stadt und hole mir ein¬hun¬dert Menschen. Der Gelehrte rennt in die Stadt und ruft aufgeregt: Der Tod wird kommen und einhundert Menschen mitnehmen. Daraufhin rennen alle Menschen panisch in ihre Häuser und sperren sich über viele Wochen ein. Fünftausend Menschen sterben. Als der Gelehrte die Stadt verlässt, sitzt der Tod noch dort, und der Gelehrte sagt zornig: du wolltest einhundert Menschen holen. Es waren aber fünftausend! Der Tod antwortet: ich habe einhundert geholt. Kranke und Alte wie jede Woche. Den Rest hat die Angst geholt, für die du zuständig bist. Die Geschichte bezeichnete ich als angsterfüllend. Denn auf die Angst reagiert unsere Psyche.

Die Menschen wurden nicht vom Tod geholt, sondern von ihrer eigenen Angst, die sich bewahrheitet als auch erfüllt hat. Viele begingen den Fehler, sich vor dem Tod zu verbarrikadieren und waren nur noch auf ihn fixiert. Erst durch die Kombination von Angst und der Fixation auf den Tod, trat der Tod von selbst ein. Angst löst dermaßen viele Mechanismen in uns aus, dessen wir uns gar nicht bewusst sind. So ziehen wir aus Angst genau das an, vor dem wir uns am meisten fürchten. Gegen ein gesundes Maß an Vorsicht ist nichts einzuwenden, das sollte jeder haben, denn das ist überlebensnotwendig. Nur wenn man verlernt hat die Situation richtig einzuschätzen, dann wird man beeinflussbar.

Wie können wir unter dem Einfluss der Angst noch klar denken, wenn der Aspekt: „Die Angst frisst einen auf“ hinzukommt? Wollen wir von ihr gefressen werden? Wie reagiert darauf unser Verstand? Rational oder irrational? Ist es nicht so, dass wir aus Furcht zu allem bereit sind? Wir suchen regelrecht nach dem rettenden Strohhalm, der uns hilft. Dabei ist es ganz egal, worin die Hilfe besteht. Hauptsache uns wird geholfen. Denn, wie bei einer großen Bedrohung, aus der wir keinen Ausweg sehen, fühlen wir uns ihr machtlos ausgeliefert und folgen automatisch den Anweisungen, die dem Anschein nach unser Leben retten.

Werden diese dann noch hinterfragt, oder folgen wir denen blind? Wer gibt uns die Sicherheit, dass das richtig ist? Oder bleibt uns keine Zeit mehr zu überlegen? Von wem lassen wir uns leiten? Ist es der Verstand oder die Angst? Aus Angst wird man schnell zu einer Marionette, an denen andere die Fäden ziehen, weil sie wissen, dass wir in der Situation selber nicht mehr in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen. Manch einer macht sich das zu Nutze und zieht die Fäden in die Richtung, in die man uns haben will. Denn eine Marionette ist unfähig sich selbst zu bewegen. Allein kann sie nichts, sie ist abhängig vom Marionettenspieler, der ihre Fäden fest in der Hand hält. Er kann mit ihr machen was er will.

Ist er ihr überdrüssig, sperrt er sie in den Schrank. Braucht er sie, holt er sie wieder raus und lässt sie tanzen. Die Marionette ist nichts anderes als ein Spielzeug. Fühlen wir uns genauso, wenn wir das Gefühl haben, keinen Einfluss mehr auf die Ereignisse zu haben und dem Ganzen ausgeliefert zu sein? Angst kann ansteckend als auch übertragbar sein. Dies ist mit dem Dominoeffekt vergleichbar. Stößt man einen Stein an, dann fallen alle anderen nach und nach um, bis alle liegen. Der Dominostein kippt nicht von allein, sondern er braucht den Schubs von außen. Sobald er fällt, fliegen alle anderen nacheinander um. Es ist regelrecht eine Kettenreaktion, der man nicht entfliehen kann, sofern man ein Teil der Kette ist.

Nach dem Motto: Mitgehangen – Mitgefangen. So liegt alles, was darauf folgt am ersten Stein. Übertragen wir das auf den Menschen, so hängt vieles von der Stabilität eines Menschen, sprich von seiner Angst ab, d.h. wen und in welche Richtung er uns mitreißt. Je nach Kontakten können das nur wenige oder eine ganze Legion sein. Die Verantwortung liegt allein bei demjenigen, der den Stein ins Rollen bringt. Dies wird dann unter Umständen zu einem Spiel mit der Angst, dessen folgen man sich darüber bewusst sein sollte. Zu der Angst sagt man, dass sie ein schlechter Ratgeber ist. Warum?

Wenn wir die unterschiedlichen Aspekte der Angst betrachten und welchen Einfluss und Auswirkung sie auf uns hat, wie kann man dann vor Angst noch eine richtige Entscheidung treffen? Ist man dazu überhaupt in der Lage? Was kann uns helfen? Die Lösungen dafür sind unterschiedlich und individuell. Eines ist aber sicher, der Mensch muss lernen seine Angst loszulassen und die Geschehnisse in Gottes Hände zu legen.

So steht es: In Konrinth Kapitel 18 9 Es sprach aber der HERR durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede, und schweige nicht! Solange wir über unsere Probleme nicht reden, weil wir sie als Makel ansehen, oder Angst haben uns zu blamieren oder zu outen, kann uns niemand helfen. Aber auch im 2. Brief an Timotheus 1,7 heißt es: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Eines unserer größten Probleme ist, dass den Menschen das Vertrauen zu Gott fehlt. Das müssen sie erst wiederfinden. Gott ist ein liebender und kein strafender Vater. Er lässt uns nicht im Stich.

Er lässt uns nicht im Stich. Dadurch, dass viele sich von ihm abgewandt haben, kann er uns nicht so beistehen, wie wir es uns gerne wünschen. Der Mensch wird zum Untertan und lässt sich von der Angst leiten und knechten. Wie lange soll das noch so weitergehen, bis er aufwacht und sich Gott wieder hinwendet? Gott wird geduldig zusehen, wie der Mensch sich selber schadet. Die Not, die die Angst mit sich bringt, ist noch nicht groß genug, als dass man sich an ihn wendet. Wie heißt es so schön: Hochmut kommt vor dem Fall! Es liegt an uns, wie lange wir mit unserer Angst weiterleben wollen. Inwieweit dies auf die aktuelle Situation zutrifft und die Angst uns beeinflusst, kann nur jeder für sich selbst herausfinden.

Die aufgeführten Aspekte helfen einem dabei sich selbst zu hinterfragen. Die Lösung finden wir nur bei Gott unserem Schöpfer mit seiner Liebe, die uns Kraft gibt. Schenkt ihm das Vertrauen und lasst die Angst los. Betet zu Gott und wendet euch ihm zu. Öffnet eure Herzen für den Vater, der in jedem von uns ist. Er will uns helfen, stark machen und schützen. Darum lasst euch durch ihn und seine Engel führen.

Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von European-News-Agency können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.
Zurück zur Übersicht
Info.