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Gedanken zu Karl Marx

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 05.05.2020, 19:25 Uhr
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Wien [ENA] Heute ist Karl Marxes 202. Geburtstag. Ein Anlass sich Gedanken über ihn zu machen. Ihn morgens zu lesen erhöht sofort den Adrenalinspiegel. In seiner Kritik von Proudhons "Das Elend der Philosophie" schwingt Marx erbarmungslos die Keule um das Proletariat vor der "lächerlichen" bürgerlichen Philosophie zu retten.Hat er das wirklich? Hat er mit dem "Kommunistischen Manifest" eine bessere Welt heraufbeschworen?

Wie viele Millionen Menschen sind seiner Revolution zum Opfer gefallen, wie viele Menschen durch Zwang und Gewalt verstummt? Marx kritisch zu lesen fühlt sich ungefähr so an wie in eine laufende Schneidemaschine zu greifen. Die Finger sind schnell abgetrennt.Marx ist in seiner ganzen Diktion und seinem Denken überwältigend. Die Härte seiner Sprache und Überzeugungskraft macht willenlos. An Proudhon kritisiert Marx seine Unfähigkeit die wirkliche Bewegung der Geschichte zu verfolgen und als ehemaliger Hegelianer verwirft er jetzt den "alten philosophischen Hegelschen Kram".Wie kommt Marx dazu Proudhons "Philosophie des Elends" so anzugreifen? Das hat auch damit zu tun, dass er in seinen Schriften das Elend immer wieder thematisierte.

Große Teile im "Kapital" sind Zitate aus englischen Zeitungen über die erschreckenden Arbeitsbedingungen der Industriearbeiter*innen. Aber Marx wehrt sich gegen diese Kritik, denn er "sieht im Elend nicht nur das Elend, sondern die revolutionäre, zerstörende Seite, welche die alte Gesellschaft umstürzen wird." Ist Marx populistisch könnte man fragen? Im Ansatz sicherlich ja, denn er hat die "Geheimsprache" der Philosophie für eine leichter verständliche Sprache und Theorie, die sich durchaus auch an die Gefühle wendet, aufgegeben. Andererseits ist sein wissenschaftlicher Ansatz bestechend und hat Millionen Menschen überzeugt. Das muss man respektieren. Also "Happy Birthday" lieber Karl Marx!

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