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TV Sender wollen besseres Programm anbieten 25.02.2021

Verantwortlicher Autor: Uwe Hildebrandt Berlin, 27.02.2021, 21:33 Uhr
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Dieses Bild kennt so gut wie keiner mehr / Testbild nach TV Sendeschluß
Dieses Bild kennt so gut wie keiner mehr / Testbild nach TV Sendeschluß   Bild: Image by OpenClipartVectors from Pixabay

Berlin [ENA] Also wenn das nicht eine gute Nachricht ist, die heute von der ARD Kommunikationsabteilung verbreitet wurde. Das TV Programm vieler Sendeanstalten soll jetzt besser werden, vielfältiger werden. Also das läßt mich aufhorchen und zugleich Hoffnung schöpfen.

Mußten wir nicht in den letzten Jahren so einige stumpfsinnige, eintönige, langweilige oder sonstig geistig zweifelhaft aufgemachte Sendungen über uns ergehen lassen ? Wer erinnert sich noch an die Zeiten, wo wir morgens bis mittags eine Talkshow nach der anderen sehen konnten, stundenlang flimmerten diese bei privaten TV Kanälen a la Ilona Christen, Hans Meiser, Arabella Kiesbauer, Pilawa, Ricky, Sonja Zietlow, Bärbel Schäfer; Marco Schreyl… die Liste könnte ich endlos weiter fortführen. Dann schlossen sich am Nachmittag eine Gerichtsshow nach der anderen an. Wer kennt nicht noch Deutschlands bekannteste TV Richterin Barbara Salesch ?

Doch das Interesse daran ebbte ab und plötzlich sahen wir uns der ersten 24 Stunden Reality Show gegenüber: BigBrother war geboren. Gegen die Widerstände einiger Aufpasser wurde die Sendung dann in voller Länge 6 Monate jeden Tag 24 Stunden gezeigt, d.h. im TV lief sie nur 1 – 2 Stunden, online im Internet konnte man die 10 Personen, die in einem Haus zusammengerpfercht waren, komplett beobachten und abhören. Eine neue Fernsehwelt war geboren, auch die der offeneren Produktionen, denn was bei Wahre Liebe, Herzblatt und Eine Chance für die Liebe noch etwas zurückhaltend und verklemmt war, zeigt sich heute in diversen Sex-/Flirt-/Auszieh-/Anmach-/Verkuppel-/Heirats/Dating- und ich weiß nicht was – Shows ganz offen und frei.

Sowohl körperlich und bei der Wortwahl. Dazu können wir uns an der 1250. Folge einer US TV Serie aus dem Jahr 2004, einer Daily Soap Folge 2870, die seit 20 Jahren läuft oder auch bei einer der zahlreichen Politk – Talk – Runden, die immer die gleichen Gäste reihum bedienen statt mal den normalen Bürger zu Wort kommen zu lassen, wiederfinden. Und bei wem gerade eine Feier oder ein Wochenende mit Gästen ansteht, der kann sich Ideen beim Kochen und Backen bei einer der zahlreichen Anregungssendungen holen, wenn diese auch schwer nachzuahmen sind, wenn man das überhaupt will.

Moment, Sie brauchen ein paar Ideen, wie Pepp in Ihre Familie und Ihren Haushalt kommt ? Das ist ja kein Problem mehr. Schauen Sie einfach bei Frauentausch, Männertausch und demnächst auch Kindertausch vorbei, hier bekommen Sie Ideen ohne Ende, leider meist mit wenig Niveau. Aber auch hier hat die TV Landschaft an alles gedacht: Für gehobene Ansprüche gibt es regelmäßig Einblicke bei den Gleissens, Breimann, Bollnys und jetzt neu: Auch die Klubers sind mit dabei.

Ja, auch Kritiker müssen zu Wort kommen. Stimmt, wenn ich höre, was hat denn die TV Landschaft auf den Weg gebracht in 1 Jahr Corona ? Nix, denn alles ist so weiter gelaufen wie bisher. Man kann sagen: Müdes TV wie immer. Das heißt, stimmt nicht ganz: Genaue Beobachter haben es erfasst: Sie erhalten mehr umfassende Infos über ihren nächsten Einkauf. Haben Sie noch nicht gemerkt ? Aber ja, nicht nur die Werbezeitenzulassungsbestimmungsregel hat sich geändert, es dürfen insgesamt mehr Werbespots pro Film eingeblendet werden. Dazu sind z.B. Einblendungen und Werbung für eigene Filme, die Abends, am nächsten Tag, in einer Woche oder auch erst im Sommer geplant sind, keine Werbung mehr.

Dazu kommen immer mehr Kurzeinblendungen mitten im Film. Haben Sie sicherlich auch schon gesehen, während eine Gruppe Forscher durch die Wüste stiefelt läuft ein Joghurtbanner über den Bildschirm; oder unten kommt die Laufschrift, in 5 Minuten kommt eine neue Sendung – hätte man zu Filmende gar nicht gedacht. Ich finde das gut, am besten finde ich die Einblendung mit „ nur 1 Spot „ und dann läuft noch ein Countdown von 30 oder 20 runter, damit Sie auch wissen, wann 30 oder 20 Sekunden vorbei sind. Ist doch toll. Genug der Mäkelei, das wird jetzt alles anders.

Das Bündnis „ Medien für Vielfalt „, bei dessen Gründung diverse öffentlich rechtliche und private Sendeanstalten beigetreten sind, wird das alles besser machen und ändern. Das heißt, wenn ich jetzt sehe, das die Schirmherrschaft die Staatsministerin Widmann-Mauz, deren Aufgabe eigentlich Beauftragte der Bundesregierung in Sachen Migration, Flüchtlinge und Integration ist, kommen mir da erste Zweifel. Sie redet da von Vielfalt der Medienkultur und offene Gesellschaft. Klingt für mich dann doch eher wie „ TV für Zuwanderer „. Müssen wir vermehrt mit Sendungen rechnen, die für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe gedacht sind ? Sowohl Sprachlich als auch inhaltlich, sozusagen „ Nachrichten aus der Heimat ? „.

Ich bin froh darüber, das das Bündnis nicht noch den Inhalt, der in diesem Zusammenhang immer gerne genannt wird, auch hier verwendet wurde „ Medien für mehr Vielfalt und buntes Programm „. Wäre wahrscheinlich zu zweideutig gewesen, denn buntes, also Farb TV gab es ja schon zu DDR Zeiten. Allerdings keine pauschale Zwangs - GEZ mit überhöhten Beiträgen, die dann milliardenschwere Kosten z. B. für den Kauf von überteuerten TV Rechten von Sportübertragungen tragen sollen, um nur ein Beispiel zu nennen. Und auch keine willkürlichen Kürzungen von Filminhalten, um den Filmgenuss endgültig zu zerstören. Viel Spaß bei Ihrer nächsten Lieblingssendung.

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