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IAA (Nutzfahrzeuge) Transportation - 125 Jahre IAA

Verantwortlicher Autor: Joachim Scheuermann Hannover, 20.09.2022, 07:31 Uhr
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Hannover [ENA] Die zur IAA Transportation umbernannte frühere IAA-Nutrzfahrzeuge öffnet vom 20. bis 25. September in Hannover ihre Pforten dem interessierten Publikum. Die Namensänderung soll vorgeblich den Adressatenkreis weiter fassen. Tatsächlich dient die Namensänderung anderen Zielen. Stillschweigend, da die Messe coroneriebedingt 2020 ausfallen mußte wurde die Messe auf einen vierjährigen Turnus umgeändert.

Im hundertfünfundzwanzigsten Jahr des Bestehens steht die IAA vor einem Umbruch, der das Ende dieser Messe einläuten kann. Unter Nutzfahrzeug wird gemeinhin ein Fahrzeug mit mindestens vier Rädern verstanden, das durch eine technische Energiequelle angetrieben wird. Unter Transportation soll alles zusammengefaßt werden, was dem Transport – von trans (lat. jenseits; über; hinüber; auf der anderen Seite) und portare (lat. tragen) – von jeglichen Gütern dienen kann, seien es georderte Pizzas durch einen Lieferdienst bis zum Bewegen von Rotorblättern für Windkraftanlagen durch Schwerlasttransporte.

Das Who is Who der Nutzfahrzeugindustrie gibt sich das Stelldichein für ein letztes Mal? Die Organisatoren der Messe, der Verband der Automobilindustrie, dienen sich mit dieser Namensänderung den Personen - die vermeinlich den Zeitgeist beeinflussen wollen - an; dieser Kreis will zumindest in Deutschland den Massentrransport beseitigen. Ist der Massentransport, der für die heutige Wirtschaft unerläßlich ist, nicht mehr vorhanden, so wird die Wirtschaft im bisherigen Sinne als Austausch von Gütern und Arbeitskraft aufgelöst.

Wie bei vielem in der Moderne liegt auch dem Transportwesen die Frage nach der Effizienz zugrunde. Damit große Mengen effizient transportiert werden können, bedarf es großer Fahrzeuge mit einem geringen Eigengewicht, vor allem des Antriebs. Trotz allen Bemühungen der Brüsseler Eurokraten und der Berliner Exekutive zum Trotz ist es nach wie vor der Dieselmotor, der seine Stärken ausspielen kann, sofern nicht durch andere Maßnahmen wie völkerrechtswidrige Sanktionen und irrsinnige Emissionsvorschriften versucht wird dem Dieselmotor im wahrsten Sinne des Wortes den Saft abzudrehen.

Neben den klassischen Produktpräsentationen der IAA Nutzfahrzeuge wie LKW, Sattelzugmaschinen, Omnibussen, Sonderfahrzeugen, Aufbauten, Teile und Zubehör sollen auch die Fahrzeuge mit E-Antrieb dazu gehören. Diese nehmen jedoch flächenmäßig den geringsten Anteil des Messegeländes in Anspruch. Würde die E-Mobilität nicht durch die gP überhöht hervorgehoben, fiele sie kaum auf. Hinzu sollen eine Konferenz und die IAA Tech die Besucher begeistern. Die Konferenz ist für alle Besucher zugänglich.

Mit dem Motto Beyond Transport & Logistics versucht der Veranstalter die vermeintlich notwendige städtische Mobilitätswende zu gestalten. Es ist nicht so sehr die Zunahme der Lieferdienste, sondern die Amazonisierung des Handels, der zu einer Verstopfung der Innenstädte und Vororte geführt hat. Infolge des Zwangs möglichst kostengünstig zu liefern, werden seitens der Lieferdienste und Flottenbetreiber für Logisitik den großen Handelsketten für internetbasierten Handel exorbitante Rabatte angeboten, sofern nicht wie bei Amazon konzerneigene Lieferdienste zum Einsatz kommen. Auch hier gilt UVW. Nur wird von Politikern, wie meistens, versucht nur an der Wirkung kosmetisch zu korrigieren. Die Ursachen werden verschwiegen oder negiert.

Die vermeintlich klimaneutrale Lösung zielt im Transportbereich auf Wasserstoffantriebe, sei es im konventionellen Verbrennungsmotor oder mittels Brennstoffzelle ab. Von Ballard Power wird ein Brennstoffzellenmodul FCmove™-HD+ im Leistungsbereich von 100 kW für mittelschwere Nutzfahrzeuge ab 19 t präsentiert. Dieses soll 40% kompakter, 30% leichter und nur noch die Hälfte der Komponenten des Vorgängermodells aufweisen. Der Hersteller Keyou präsentiert einen Lastkraftwagen mit Wasserstoffantrieb auf Basis eines Verbrennungsmotors.

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